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Poppele feiern Zunftball in restlos ausverkaufter Scheffelhalle und Partyband Lemongras sorgt für Stimmung

Poppele feiern Zunftball in restlos ausverkaufter Scheffelhalle und Partyband Lemongras sorgt für Stimmung

Die Kirche im Dorf zu lassen, das fällt den Narren in Singen gar nicht erst ein. Kurz vor dem Start der närrischen Hochzeit am Schmotzgen Dunschtig bringen sie zum Zunftball die stummen Glocken der Herz-Jesu-Kirche kurzerhand in die Scheffelhalle zum legendären Ball der Bälle im Stall der Ställe. „Lond au d’Kirch im Dorf“ lautet das Motto der Fasnet 2019 in Singen, mit dem Poppele-Zunftmeister Stephan Glunk die Hästräger zur Maskenprämierung beim Zunftball empfangen hat und nicht nur die goldsamtenen Glocken haben dies thematisch aufgegriffen.

Die Zunftball-Besucher haben ein untrügliches Gespür für das, was fehlt in der Stadt. Neben dem Streit um Glockenklang, vermissen die Freunde der Fasnacht närrische Kneipen zur fünften Jahreszeit. Gleich mehrere Gruppen haben dies thematisiert und sich als mobile Gastronomieeinheiten – bis hin zum kompletten Biergarten auf Rädern – auf den Weg gemacht. Und natürlich steht die Diskussion um den Klimaschutz im Herzen der Nordstadt ganz oben auf der Agenda: Bienchen, Blümchen und die Knöpfleswies – die dürfen am Ende auch nicht fehlen: „Inzwischen hätt’s de OB gschnallt, et bliebt er – unser Knöpfleswald“, reimten die Narren.

Was überraschenderweise mitten im Februar auch nicht gefehlt hat, war die unterhaltsame Art Urlaubsgefühl und Strandflair: Nach einem sonnigen Wochenende haben sich die Verkäufer schicker Sonnenbrillen und -hüte unters närrische Volk gemischt, und die Stimmung geschickt ausgenutzt, während die Partyband Lemongras einmal mehr mit treibenden Rhythmen die Masse der Zunftballbesucher auf der Tanzfläche in Bewegung hielt. Am Rande war Scheffelhallen-Fördervereinsvorsitzender Peter Gäng als Spendensammler unterwegs, um das ewige Provisorium vor dem Verfall zu retten, und eine Gruppe Zeitungsenten hat sich den Erhalt des SÜDKURIER zum Thema gemacht. „Drei Abos haben fast nicht gereicht“, schnatterten sie dem Reporter ins Ohr. Ihr Lohn, ein Preis bei der Maskenprämierung.

Quelle: Südkurier, 24.02.2019 von  Matthias Biehler

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