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Närrische Freude auf dem Jahrmarkt

Närrische Freude auf dem Jahrmarkt

Quelle: Südkurier Singen, 19.02.2023 | Autorin: Christel Rossner

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Nach zwei Jahren coronabedingter Pause ist es am Fasnetsunntig endlich wieder so weit gewesen und der närrische Jahrmarkt konnte zum ersten Mal seit 2020 wieder stattfinden.
So farbenfroh und fröhlich geht’s auf dem Rathausplatz nur einmal im Jahr zu: Närrisch herausgeputzt fanden sich die ersten Besucher schon vor der Eröffnung zum Närrischen Jahrmarkt der Poppele-Zunft auf dem Rathausplatz ein.

Während der Billige Jakob sein Sammelsurium noch auf den Tischen ausbreitete, beäugten die Ersten schon hinter den Standabsperrungen das Angebot. „Die Leute scharren schon mit den Hufen, sie wissen, die schönsten Sachen sind schnell weg“, weiß Sebastian de Rossi vom Billigen Jakob aus Erfahrung. Punkt 12.30 Uhr hieß es dann „Greifet zu“ und der erste Rucksack ging für 4,50 Euro über den Verkaufstisch. Besonders beliebt seien aber auch alte Musikinstrumente. Dabei hatten die Männer vom Billigen Jakob drei Tage Stress, um ihre Raritäten und Kuriositäten zusammenzusammeln.
Auch bei den Büchermäusen gleich nebenan war reichlich Vorarbeit notwendig, bevor sich die Leseratten im Narrenhäs vor den Ständen drängeln konnten. Dort gab es Schnäppchen wie Schallplatten von Kinderstar Heintje oder Kunstkalender aus vergangenen Jahrzehnten zu erwerben.
Der Singener Rathausplatz füllte sich zusehends, auch wenn die Sonne sich zeitweise hinter den grauen Wolken verzog und ein frischer Wind über den Platz blies. Doch davon haben sich die Freunde dieses närrischen Angebotes nicht abhalten lassen. Die Poppele hatten wieder ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt und für Gaumenfreuden von süßen Waffeln bis zu Speckbrötchen gesorgt.
Auch Kinder kamen nicht zu kurz. Beim Hau-den-Lukas traf der Hammer mit einem Knall auf die Eisenplatte und der Lukas zischte nach oben – manchmal gar bis ganz nach oben. Gleich nebenan ging es um die Wurst, und nach einigen Schnappversuchen landete auch die Wurst am Faden im weit geöffneten Kindermund.
Einsatz war auch beim Förderverein Scheffelhalle gefragt. Das Poppele-Motto „Rucked zämme“ hatten die Mitglieder ganz wörtlich umgesetzt: Die Probanden mussten sich so dicht aneinandersetzen, dass sie den Luftballon zwischen sich zum Platzen brachten. Und auch am Wiederaufbau der Scheffelhalle konnten sie mitwirken: Aufgabe war es, Dach und Grundelemente im Kleinformat an einem Haken freischwebend zum fertigen Modell der neuen Scheffelhalle aufeinanderzusetzen.

Peter Gäng feiert Geburtstag
Nicht nur der Neubau wurde gefeiert, Vorsitzender Peter Gäng feierte auch seinen 52. Geburtstag. „Ein größeres Geschenk als den Neubau kann ich gar nicht bekommen“, meinte er schmunzelnd. Stets Anziehungspunkt – interessanterweise auch für Männer – war der Hutstand der Rebwieber. Die haben neben ihren ausgefallenen Hutkreationen auch Krawatten angeboten. „Das sind natürlich ganz besondere“, erzählte Bea Glunk. Sie würden von einem Spender stammen, der nie eine Krawatte zweimal getragen habe und sie so fast neuwertig seien. Einen Namen wollte sie nicht verraten.

Aber es gab noch mehr zu sehen: Gemächlich schlenderten die Besucher über den Markt, der ohne Gedränge zum Bummeln und Verweilen lud. Das war auch in einem Badebottich möglich, einem „Jajucktsdi“, wie Sabine Quedzuweit erklärte. Als freie Narren war sie mit Kiki Monkenbusch und Gabi Freybler ganz privat da. „Mir münd zsamme rucke un Energie spare“, meinte Sabine Quedzuweit, dass zu diesen Zeiten jeder zum Energiesparen beitragen müsse. Also auch die Jahrmarktbesucher.

Kunterbuntes Angebot
Einen Jahrmarkt voller Schätze bieten die Narrenvereine, -zünfte und Narrengemeinden Singens alljährlich auf Hohgarten und Rathausplatz zum närrischen Jahrmarkt, der in diesem Jahr pünktlich um 12.30 Uhr wieder seine Tore öffnen konnte. Die Marktstände werden am Fasnet-Sonntag aufgebaut. Dann packen die Männer vom Billigen Jakob die gesammelten Kisten aus und in Marktschreier-Manier werden die Dinge dem Publikum feilgeboten. Nicht ganz so marktschreierisch geht es an den vielen anderen bunten Ständen zwischen Stadthalle, Rathaus und Hotelkomplex zu. (sk)

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