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Die Poppele-Zunft erhält eine Finanzspritze

Quelle: Südkurier Singen, 19.12.23, Autor: Graziella Verchio

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Ob Sicherheitsdienst, Rettungskräfte, technisches Material oder Gema-Gebühren: Alles wird teurer. Auch die Poppele hat mit diesen finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Daher bittet der Verein nun die Stadt um Hilfe.

Bis zum Brand der Scheffelhalle wurden dort, wie in unserem Bild aus 2020, die Zunftbälle der Poppele gefeiert.

Die Poppele-Zunft gehört zur Singener Fasnachtslandschaft wie das Amen in der Kirche. Die Narren organisieren und gestalten maßgeblich die Fasnacht in der Innenstadt und auf dem Hohgarten für die ganze Stadt. Das ist mit entsprechenden Kosten verbunden. Wie Oberbürgermeister Bernd Häusler im Verwaltungs- und Finanzausschuss erklärte, sei inzwischen auch für die Poppele alles teuer geworden. Aus diesem Grund hat die Zunft um finanzielle Unterstützung gebeten.

„Die Singener Fasnacht auf dem Rathausplatz und dem Hohgarten ist mit immensen Kosten verbunden und kann fast nicht mehr refinanziert werden“, schilderte der OB das Problem. So habe etwa der Sicherheitsaspekt zugenommen. Eine Veranstaltung ohne Sicherheitskräfte sei mittlerweile nicht mehr denkbar, während es vor ein paar Jahren noch kein großes Thema gewesen sei. Neben den Sicherheitskräften würden auch die ehrenamtlichen Rettungskräfte einen Obulus bekommen.

Ebenfalls gestiegen seien laut OB Häusler die Kosten für das technische Material sowie für das Mehrweg-Konzept zur Vermeidung von Gläsern auf dem Veranstaltungsgelände. Laut Sitzungsvorlage seien beispielsweise die Kosten für das technische Material von 8466 Euro in 2020 auf stolze 17.354 Euro in 2023 gestiegen. Schließlich kommen auch die gestiegenen Preise bei der Gema für Musik hinzu, das auch schon Weihnachtsmärkte in der Region vor Herausforderungen stellte.

„Die Poppele-Zunft hat uns daher gebeten, dass wir sie als Stadt finanziell unterstützen“, so Häusler. Die Stadt Singen habe den Verein schon 2020 mit 6100 Euro für die Veranstaltungen auf dem Rathausplatz unterstützt, nun soll rückwirkend für die Fasnacht 2023 eine Finanzspritze von 20.000 Euro fließen. Denn: Die Zunft organisiere neben dem Narrenspiegel auch zwei große Saalveranstaltungen auf eigenes Risiko. „Bis zum Brand der Scheffelhalle wurden die Saal-Bälle dort veranstaltet. 2023 fanden diese Bälle dann im Top10 statt. Und hier musste neben dem Top10 selbst auch das Bewirtungspersonal bezahlt werden“, erklärte der OB. Diese Kosten seien bei den Veranstaltungen in der Scheffelhalle nicht angefallen.

Dirk Oehle (Neue Linie) bezeichnete es als erschreckend und traurig, dass ein Verein wie die Poppele einen Zuschuss brauche. Allerdings gehe es auch um einen kulturellen Aspekt, daher sollte die Zunft aus seiner Sicht unterstützt werden. Auch Kirsten Brößke (FDP) hob den wichtigen Beitrag, den die Ehrenamtlichen leisten, hervor. Eberhard Röhm (Grüne) wollte indes wissen, wie die Abrechnung erfolge. Laut OB sollen die Einnahmen der Veranstaltungen gegengerechnet und später gerecht aufgeteilt werden.

Einstimmig hat der Gemeinderat beschlossen, der Zunft rückwirkend einen Zuschuss von 20.000 Euro zu gewähren. Für die Fasnacht 2024 wird der Zunft ein Zuschuss von 50 Prozent der tatsächlichen Kosten, aber maximal 25.000 Euro, für die Veranstaltungen auf dem Hohgarten und dem Rathausplatz zur Verfügung gestellt. Damit verbunden ist, dass die Poppele die Finanzierung und Erträge der genannten Veranstaltungen umfassend darlegt.

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