21.10.2017

Ausflug der Zunftgesellen zu Wasser, Obst und Katzen

Der Ausflug der Zunftgesellen, Hansele und Räte fand am 21.10.2017 statt und stand unter dem Motto „Wasser, Obst und Katzen“. Das dicht gedrängte Programm startete in den frühen Morgenstunden an einem herbstlichen Samstag.

Bereits nach wenigen Kilometern auf dem Weg zur  Bodensee-Wasserversorgung in Sipplingen machte der Bus einen Halt und aus dem Bauch des Busses kamen Unmengen von Nahrungsmitteln zum Vorschein, die die Organisatoren Markus Stengele und Hans Willam den über 40 Männern zum morgendlichen Vesper auftischten. Auch wenn Würste vielerorts gegrillt dargeboten werden, wurden die teils gefrorenen Würste als willkommene Stärkung für einen langen Tag verspeist und mit dem von der Hirschbrauerei gesponserten Bier im Magen aufgewärmt.
Der Bus setzte seine Fahrt weitläufig um den Sipplinger Berg herum fort und führte manchen Zünftler durch viele unbekannte Ortschaften im Bodenseegebiet. Auf dem 700 Meter hohen Sipplinger Berg angekommen wurden die Poppele-Zünftler von zwei sehr netten Damen empfangen, die in einer 90-minütigen Führung (in unterschiedlich großen Gruppen zu 30 Personen und 12 Personen) durch das Wasserwerk zeigten, wie aus Bodenseewasser reinstes Trinkwasser entsteht.
4 Millionen Menschen in 320 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs werden seit 1954 täglich im Schnitt mit 4.100 Liter Wasser pro Sekunde aus der Bodensee-Wasserversorgung mit Trinkwasser beliefert. Die Bodensee-Wasserversorgung entnimmt das Rohwasser aus 60 m Tiefe im Überlinger See. Dort ist es rein, klar und mit einer konstanten Temperatur von 5° Celsius erfrischend kühl. Mit großen Pumpen und hohem Energieaufwand wird das Wasser in das 310 m höher gelegene Wasserwerk auf dem Sipplinger Berg gefördert. Die maximale Fördermenge beträgt 9.000 Liter pro Sekunde. Im Quellbecken auf dem Sipplinger Berg kann man bestaunen, wie das Tiefenwasser zum ersten Mal ans Tageslicht kommt. Dieses Rohwasser aus dem Bodensee entspricht bereits den strengen Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung.
Drei naturnahe Aufbereitungsschritte machen aus Seewasser bestes Trinkwasser: Mikrosiebe mit einer Maschenweite von 15 Mikrometern entfernen kleinste Algen und Schwebstoffe. Durch Zugabe von hochaktivem Sauerstoff (Ozon) wird das Wasser entkeimt. Bevor das Wasser auf die lange Reise bis zu den Verbrauchern geschickt wird, erhält es eine geringe Dosis Chlor. Über ein Leitungsnetz von 1.700 km Länge verteilt die Bodensee-Wasserversorgung jährlich etwa 125 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in Baden-Württemberg. Leitungen aus Stahl und Beton mit einem Durchmesser von bis zu 2,25 m transportieren das kostbare Nass sicher vom Bodensee bis zur nördlichen Landesgrenze von Baden-Württemberg nach Bad Mergentheim. Gut geschützt und ständig überwacht ist es bis zu sieben Tage unterwegs. Zum Schluss der eindrucksvollen Führung dürfte sich jeder selbst vom dem köstlichen Wasser überzeugen oder sich gleich wieder einem anderen wasserhaltigen Produkt der Hirschbrauerei widmen.

Die Reise ging weiter zum inmitten von Obstbäumen idyllisch gelegenen kleinen Weiler Wackenhausen bei Lippertsreute, dem Obstbauhof der Familie Knoll. In diesem herrlichen Landstrich hegen und pflegen die Knolls Obstsorten und Nüsse in ausgesuchter Qualität, von denen sich die Ausflügler nach einem leckeren Mittagessen in Form von selbst destillierten Obstbränden einen eigenen Eindruck machen konnten oder diese aus dem kleinen Hofladen mit nach Hause nahmen. Joachim Knoll, selbst Narrenpolizist des örtlichen Narrenvereins, nahm die Zünftler nach seinen interessanten Schilderungen über den modernen Obstbau und seiner Brennerei zum Schluss mit auf eine 30-minütige wackelige Fahrt mit dem Obst-Bähnle durch das imposante Obstanbaugebiet um Lippertsreute.

Weiter nördlich in Meßkirch wurden wir vom stellvertretenden Zunftmeister Holger Schank und Landschaftsvertreter Bernd Rudolph im Zunfthaus der Meßkircher Katzenzunft bereits erwartet. Bei Bierbowle und Schmalzbrot packte Eierwieb Uwe Seeberger im oktoberfestlich geschmückten Raum seine Quetsche zur Unterhaltung aus. Narrenrat Kurt Martin plauderte mit interessierten Narren in den oberen Räumen über die Geschichte des tollen Zunfthauses der Katzenzunft. Doch viel Zeit blieb nicht zum Verweilen und der Ausflug näherte dem Ende. Wie alles begann, so hatte auch der Heimweg einen überraschenden Stopp vor dem verfallenen Bahnhof in Schwackenreute. Dort galt es die vielen restlichen schwarzen, roten, leckeren oder noch gefrorenen Würste vor ungewöhnlicher Kulisse zu verspeisen. Mit einem guten Bauchgefühl ging es auf die letzten Kilometer des herrlichen Ausflugs Richtung Heimat, den die noch Hungrigen im „Laurentiusstüble“ in Hilzingen beendeten.

Bleibt dem Verfasser sich sicherlich auch im Namen aller Beteiligten bei den Organisatoren Markus Stengele und Hans Willam für einen tollen und kurzweiligen Ausflug zu bedanken. (kpb)

Bilder vom Ausflug ...klick


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Stand: 29. Oktober 2017