29.01.2010 - In Singen tobt der Bär (sk)
In Singen tobt ab heute der Bär
Die Horrigen Bären -
Auch Singens Hooriger Bär ist am Narrenfest in Aktion
In Singen am Hohentwiel ist ab heute und noch die kommenden drei Tage buchstäblich der Bär los. Aber nicht nur Singens „Hooriger Bär“ der Poppele-Narrenzunft wird schwer in Aktion sein, sondern mit ihm tausende Narren aus der weiten Umgebung sowie zehntausende Besucher des närrischen Spektakels. Die Poppele-Zunft blickt auf 150 Jahre Narretei im Hegau zurück und feiert dies mit einem Riesenfest. Eingeladen sind Zünfte der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, wozu die Singener Poppele gehören, sowie Gruppen der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee und viele weitere auswärtige Gäste.
Sie werden vier Tage lang die Singener Innenstadt in ein närrisches Nest verwandeln. Mehrere Großveranstaltungen sind geplant (siehe Kasten). Höhepunkt wird der große Umzug am Sonntagnachmittag sein, zu dem bei passendem Wetter rund 6000 Hästräger und bis zu 40 000 Zuschauer erwartet werden.
Singens Fasnachtsgeschichte reicht zurück in eine Zeit, als die heutige, moderne Stadt Singen noch ein kleines, weitgehend unbedeutendes Dorf war. Damals scharten sich Narrenfreunde zusammen und ließen die Sagengestalt des „Poppele“ wiederaufleben. Dieser Popolius Maier war im 15. Jahrhundert ein Burgvogt auf dem Vulkankegel Hohenkrähen nahe Singen. Zahlreicher Schabernack wird ihm zugerechnet. Er machte diese Gestalt unsterblich. Die Singener Poppele-Zunft hält diese Sagen munter am Leben. Mehrere Narrenfiguren zeugen noch heute davon.
Ihnen wird am heutigen Donnerstag ein bronzenes Denkmal gesetzt, direkt vor dem Singener Rathaus. Oberbürgermeister Oliver Ehret hatte die Idee, zum Narrenjubiläum eine bleibende Erinnerung in Form eines Brunnens zu schaffen. Der Singener Künstler Gero Hellmuth schuf in zwei Jahren einen äußerst munteren Narrenbrunnen. Die wichtigsten Figuren der Singener Fasnacht scharen sich im weiten Rund um das Poppele vom Hohenkrähen. Heute Nacht, zum Auftakt des Narrenjubiläums, wird der Brunnen feierlich enthüllt. Die Vorbereitungen für die Bronze-Figuren waren so geheim, dass extra ein großer Verschlag um die Bronze-Narren gezimmert wurde, damit nur ja kein Passant die höchst geheimen Figuren vorab erspähen konnte. Auf der Internet-Plattform des SÜDKURIER Medienhauses unter suedkurier.de zeigen wir heute Abend ab 22.30 Uhr, unmittelbar nach der offiziellen Enthüllung, die ersten Fotos des vielbeachteten Brunnens. Der SÜDKURIER als regionale Heimatzeitung fördert die heimische Fasnacht in Singen außerdem mit dem Druck von 40 000 Mini-Broschüren, die an die Gäste des Narrentreffens kostenlos verteilt werden. Sie enthalten jede Menge Tipps, Termine und Infos zum Narrenfest.
Quelle: Südkurier, 29.01.2010 von Jörg Braun
