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30.01.2010 - Bunter Nachtumzug (sk)

29.01.2010 - Einweihung Narrenbrunnen (sk)

29.01.2010 - Turbo-Narrenspiegel (sk)

„Ich mon ich hab e guets Gfühl“

Rasant,

wie die Garderobenfrauen Angelika Berner-Assfalg, Angelika Kohler-Grimm und Elisabeth Paul die Gäste bedienen.

Zwei Stunden Narrenspiegel kompakt erlebten gestern Abend 1100 Zuschauer in der Stadthalle. Mit dem Seniorennachmittag beschränken sich die Poppele wegen des großen Narrentreffens auf zwei Kurzversionen.
Man glaubt kaum, was die Zünftler für das große Narrentreffen geschaffen haben: Eine ganze Zeltstadt zwischen Rathaus und Festplatz und den üppigen Schmuck in der Innenstadt. Umso erstaunlicher ist, dass die Poppele zu ihrem großen Festwochenende zum 150. Jubiläum noch einen Narrenspiegel auf die Beine gestellt haben. Zwei Stunden beste Unterhaltung waren gestern Abend auf der Bühne der Singener Stadthalle. Und dann die Enthüllung des Narrenbrunnens. Ein kleines Abenteuer hatten allerdings die 1100 Besucher zu bestehen, bis sie auf dem Hohgarten waren, die bronzenen Figuren von Gero Helmuth warteten.
Gedränge auf der schmalen Treppe zur Garderobe, diese Hektik bei der Mantelausgabe erleben Stadthallenbesucher ja eigentlich immer. Doch gestern war es ein Wettlauf mit der Zeit. Alle wollten rechtzeitig zur Enthüllung kommen. Wie man das schaffen sollte, war den Narrenfreunden schon seit Wochen ein Rätsel. Am Ende lief alles reibungslos.
„Drei Damen“ von der Garderobe konnten die Zuschauer leicht beruhigen. Sie legten nämlich auf der Bühne einen urkomischen Testlauf für die Mantelausgabe ein. Schon in den vergangenen Jahren zählten Angelika Berner-Assfalg, Angelika Kohler-Grimm und Elisabeth Paul zu den Stars der Narrenspiegel. Gestern trieben sie mit ihrem Garderobentest den Zuschauern die Lachtränen in die Augen. Wie bringt man 1000 Mäntel in 30 Minuten über die Theke? Ganz einfach. Die Jacken und Mäntel fliegen den Besuchern entgegen. Zufrieden stellten die Frauen dann fest: „Ich mon ich hab e guets Gfühl“.
Einige Besucher wollten nicht so ganz auf dieses gute Gefühl vertrauen und verließen die Vorstellung dann doch schon nach den Dramatischen Vier, die diesmal in Sechserstärke und mit Frack und Zylinder als Männerchor Konkordia für den würdigen Rahmen zur Brunneneinweihung zu sorgen hatten. Überhaupt drehte sich alles um Brunnen und Jubiläum. Köstlich, wie der trottelige „Debeka“ die Brunnenfiguren zum Leben erweckt.
Um Kleidung und Schönheit zum Poppele-Jubiläum ging es auch bei den Narreneltern. Die Narrenmodder war zwar auf den SÜDKURIER nicht gut zu sprechen, weil der sie mit ihren 150 nicht zum Modelwettbewerb eingeladen hatte. Dabei findet der Narrenvadder sie wirklich süß. Gemeinsam sind sie richtig fit für die Herausforderungen beim Narrenfest.
Die Bänklefurzer gehören zum Narrenspiegel wie Fidele und Nazi. Die Traditionsfiguren ziehen jede auf ihre Weise die Stadtpolitik durch den Kakao. Während sie sich auf den neuen Sitzsteinen in der August-Ruf-Straße einen kalten Hintern holen, philosophieren sie über Finanzlöcher bei HBH und Stadt. Ein gefundenes Fressen sind die Poller am Hohgarten. „Fidele und Nazi“ treffen sich dort: der eine als Stadtreiniger und der andere als Unternehmensberater. Gemeinsam legen sie die Finger in die Wunden der Stadt und ernten dafür jede Menge Szenenapplaus. Oberbürgermeister Oliver Ehret musste einiges einstecken. Aber als Ehret in der Überraschungsnummer mit Jürgen Becker als Polizist, Andreas Renner als Sportler, Claudia Kessler-Franzen als Malerin, Stephan Glunk als Schreiner, Volker Wirth als Raumpfleger, Veronika Netzhammer als Feuerwehr und Bernd Häusler als Ballerina leibhaftig die Boxhandschuhe schwingt, brüllt der Saal vor Vergnügen. So volksnah wollen die Singener ihren OB haben.

Quelle: Südkurier, 29.01.2010 von Gudrun Trautmann