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01.02.2010 - Riesige Stimmung im Poppelezelt (sk)

01.02.2010 - Musikalisches Kabarett (sk)

01.02.2010 - Massenquartiere im Wöhler (sk)

Sie machen die Nacht zum Tag

Stimmung im Massenlager im Friedrich-Wöhler-Gymnasium
Es ist etwa halb zwei in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Fenster des Friedrich Wöhler Gymnasiums sind hell erleuchtet. An diesem Poppele-Jubiläumswochenende strömen Narren statt Schülern das Gebäude. Für etliche Zünfte, die nicht aus der direkten Umgebung stammen, soll die Schule in dieser Nacht das Schlafquartier sein. Wir haben uns selbst einen Eindruck vom Massenlager gemacht.
In der Pausenhalle ist es ziemlich ruhig. An einem Tisch sitzen zwei Poppele-Mitglieder und unterhalten sich. Sie sind heute Nacht dafür zuständig, dass jeder Narr seinen Schlafplatz findet. „Noch ist es relativ ruhig hier. Gerade eben war aber eine Gruppe aus Willisau da. Die haben noch einmal richtig Stimmung gemacht“, erklärt Caro Veit, die von 9 Uhr bis 2 Uhr Ansprechpartnerin für die Narren im Massenlager ist.
Es haben sich erst einige wenige Narren in die Schule zurückgezogen, um zu schlafen. Die meisten wollen die Nacht auskosten und feiern munter im Narrennest. Im Lager angekommen, geht für viele das Feiern weiter.
Marcel Steinmann ist mit der „Bürger- und Narrenzunft Tiengen“ zum Narrentreffen nach Singen angereist. Er hat bereits zwei Stunden in einem der Klassenzimmer geschlafen und ist nun noch einmal in die Pausenhalle heruntergekommen. Auf die Frage, wie er die Nacht im Massenlager empfindet antwortet Steinmann: „Es ist grausam, weil man ständig von ankommenden Narren geweckt wird. Zudem ist es dieses Wochenende richtig kalt und der Weg vom Narrennest ins Lager ist ziemlich lang, wenn auch gut ausgeschildert.“ Im Gepäck für das Wochenende hat Steinmann lediglich eine Isomatte, einen Schlafsack und eine Zahnbürste. „Das muss reichen“, erklärt der Narr aus Rheinheim bei Tiengen. „Ich habe sechs Tage Nachtschicht hinter mir und bin ganz schön erschöpft, aber wenn Fasnacht ist, ist mir das völlig egal. Fasnacht ist wichtiger als Schlafen!“, stellt Steinmann klar.
Gerade kommen Christian Loosli und Andrea Schwegler in der Halle des Gymnasiums an. Sie gehören zur Guggenmusik Ringligüüsser Willisau aus dem Schweizer Kanton Luzern. Im Narrennest haben sie beide kräftig gefeiert: „Wir gehen jetzt aber auch noch nicht schlafen. Wir machen jetzt hier im Lager weiter Party“, so Schwegler. Im Gepäck haben auch sie lediglich eine Zahnbürste und das Nötigste zum Schlafen.
Nun stößt noch eine Gruppe von der Konstanzer „Blätzle-Buebe-Zunft“ zu den übrigen Nachschwärmern. „Heute werden wir wohl kaum mehr als zwei Stunden schlafen“, erklärt Florian Siegmann aus Konstanz. „Aufs Duschen können wir an diesem Wochenende verzichten und beschränken uns aufs Zähneputzen“, fügt er hinzu. Der Weg zur Münchriedhalle, nur um zu Duschen, erscheint ihm bei dieser Kälte zu weit. Das Frühstück in der Schulmensa wird er sich aber nicht entgehen lassen. Hier können sich die Narren nach der langen Nacht für den Tag stärken. „Wir wollen ja schließlich beim großen Umzug fit sein“, sagt der Konstanzer und widmet sich wieder seinen Kollegen mit denen er im Massenlager den Abend ausklingen lässt.

Quelle: Südkurier von Helene Wiesendanger, 01.02.2010