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„Des wird ebbs!“

Die Poppele gehen mit einem hoffnungsvollen Motto in die Fasnet

Martini 2024
Zunftmeister Stephan Glunk ernannte vier neue Mitglieder für den Hohen Rat der Zunft. Dagmar Glocker (3.v.l.) wird als neue Schellenhanselemodder aufgenommen. Marc Laporte-Hoffmann (2.v.r) wird für den Internetauftritt der Zunft und den „De Poppele mont“ zuständig sein. Philipp Gaiser (li) sei als Informatiker künftig für Mitgliederverwaltung, Arbeitseinsätze und das Ticketing-System zuständig. Florian Stein (2.v.l.) wird das Marketing übernehmen.

Singen. Er ist wieder seiner Gruft entstiegen, der Poppele. Für die Singener Narren bedeutet das nicht geringeres als den Beginn der Fasnet. Traditionell wurde die fünfte Jahreszeit mit der Martini-Sitzung in der Gems eingeläutet, bei der auch das Fasnetsmotto verkündet worden ist. Ein Motto, das vor Hoffnung nur so strotzt: Des wird ebbs!
Zu Beginn sah es freilich so aus, als wäre der Geist in die Gems-Technik gefahren. Das Mikrofon wollte nicht und dann gingen auch noch die Lichter aus. Zunftmeister Stephan Glunk meinte sogar kurzzeitig: „Wir müssen das Motto ändern.“ Mit Handmikro ausgestattet führte er aber seine Begrüßungen fort, bis ihm und dem Saal wieder ein Licht aufging.

Viel Material hat es über das Jahr hinweg für Ali Knoblauch gegeben, der in seinem Rückblick wieder über Politik und Gesellschaft herzog. Nicht fehlen durfte da natürlich das Aus der Ampel, auch wenn ihm das andauernde Kritisieren dergleichen unverständlich sei: „Man merkt es doch, von früh bis spät, Ampel steht für Qualität“ – was natürlich nur für Ampeln mit Poppele-Figur gelte. Er witzelte über die Kandidaten der Kommunalwahl – „nicht alles waren Lichtgestalten“ – und teilte seine Einschätzung nach dem Studieren der Listen mit: „Das Ergebnis, wie ich fand: Großes Elend herrscht im Land.“

Natürlich blieb die hiesige Verwaltung nicht verschont: „Die Knete ist weg“, hieß es angesichts der gestorbenen Tourist-Info und auch über das Ende des Mietspiegels spottete Knoblauch ebenso wie über den Parkärger am Heinrich-Weber-Platz und E-Scooter. Das Rathaus sei „nicht nur baulich ein Sanierungsfall“ und bei der Grundsteuer bemerkte Ali Knoblauch zum Trost: „Dem Bernd Häusler sein Garten ist auch ganz schön groß.“ Auch für das WOCHENBLATT hatte Ali Knoblauch einige Worte übrig. Denn das sei mittlerweile so dünn, dass der Inhalt ohne Amtsblatt, Werbung und Traueranzeigen auf ein DIN A4-Blatt passe. Über den FC Singen wollte er dann aber doch nichts sagen. Denn „Über die Schwächsten der Schwachen lästert man nicht.“

Bevor es schließlich zur Mottoverkündung ging, hatte Zunftmeister einige Veränderungen in der Vorstandschaft vorzunehmen. Er ernannte die scheidende Schellenhanselmodder Sabine Dietz zur Ehrenrätin und Dagmar Glocker zu ihrer Nachfolgerin. Ebenfalls in den Rat aufgenommen wurden Marc Laporte-Hoffmann, Philipp Gaiser und Florian Stein.

Schließlich war es wieder an Ekke Halmer, dem Martinipublikum das Fasnetsmotto näherzubringen: Die Hoffnung, dass es trotz aller Baustellen und Probleme doch irgendwie gut wird. Oder: „Läuft ab und zu au mol was scheps, ganz egal, des wird ebbs!“


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