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„Des wird ebbs“ mit der Poppele-Zunft

Mottoverkündung durch Ekke Halmer
„Des wird ebbs!“ Traditionell wurde das Fasnetmotto für die Fasnet an der Martinisitzung verkündet und durch Narrenmodder Ekke Halmer erläutert.

Quelle: Südkurier Singen, 12.11.2024 Autor: Stephan Freissmann

Der Saal des Singener Kulturzentrums Gems ist zur Martinisitzung der Poppele-Zunft wieder gut besucht. Die Leute verspüren schon am 11. November viel Lust auf Fasnacht.

Singen – Optimismus ist in diesen Zeiten besonders vonnöten. Und Optimismus wollen die Singener Narren mit dem Motto ihrer Fasnacht 2025 ausstrahlen: „Des wird ebbs!“ Traditionell wurde der Leitspruch an der Martinisitzung in der Singener Gems verkündet und traditionell erläutert Narrenmodder Ekke Halmer die Hintergründe: „Des gilt für Politik und Sport, weltweit dann an jedem Ort.“
Ob es nun mit dem FC Singen 04 sportlich abwärts geht, man schon des längeren auf den neuen Supermarkt in der Nordstadt wartet oder in der Gastronomie einzelne Betriebe aufhören und Gasthäuser auf die neue Eröffnung warten, Ekke Halmer quittierte jeden dieser Punkte mit: „Läuft ab und zu mal etwa scheps, egal, ganz sicher, des wird ebbs!“ Also: Am Ende wird alles gut. Und Zunftmeister Stephan Glunk sagte am Rande der Martinisitzung: „Das ist ein lokales Motto. Sonst gibt es im Moment ja viele Bereiche in der Welt, wo man sich fragt, ob des no ebbs wird.“
Einige Themen, bei denen am Ende alles wieder gut werden soll, hatte Ali Knoblauch, ehemals Zunftkanzler und jetzt Ehrenrat der Poppele-Zunft, in seinem Jahresrückblick dabei. Die städtischen Finanzen zum Beispiel. Da sei die neue Tourist-Info schon wieder gestorben, sagte Knoblauch. „Die Knete ist weg“, dabei habe die Stadt noch so viele Wünsche. In Singen laute das Motto nicht „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“, sondern „Spare in der Not, dann hast du Zeit dazu“.
Auch die Glasfaserfirmen kriegten eine Spitze von Ali Knoblauch ab: Es gebe „Anbieter dicht an dicht, nur Glasfaser leider nicht“. Auch verschiedene Fälle von Vandalismus nahm er aufs Korn, etwa beim Waldkindergarten, im Archiv der Hebelschule, an den Bienenstöcken am Friwö oder auch an Wahlplakaten. Das sei primitiv. Und mehr wolle er nicht sagen, „sonst verlier ich wegen Beleidigung jeden Prozess“.
Ein Lob des Redners bekam hingegen die städtische Müllabfuhr, die die Tonnen immer pünktlicher abhole als das Unternehmen, das die Gelben Säcke einsammelt. Von wegen, die Privatwirtschaft kann so etwas besser. Und dass man Cannabis auch rund ums Rathaus rauchen dürfe, erkläre manch eine Entscheidung – lasse sich doch manches unter Cannabis-Einwirkung leichter abstimmen, mutmaßte Knoblauch.
Schrankenloses Parken in der Tiefgarage Heinrich-Weber-Platz, die totale Sicherheit, die durch alle möglichen Absperrungen den Charme traditionsreicher Feste schmälere, die Kommunalwahl im Juni oder das Aus für das Gasthaus Kreuz: Ali Knoblauch ließ kaum etwas aus dem Stadtgeschehen aus.
Auch den eigenen Vereinigungspräsidenten Roland Wehrle verschonte er nicht und lästerte darüber, wie der Chef der Vereinigung Schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN) übers Singener Rathaus lästerte – bei der Eröffnung der Ausstellung zu 100 Jahren VSAN in eben diesem Rathaus.
Keine Martinisitzung ohne Personalien: Schellenhanselemodder Sabine Dietz gab ihr Amt ab und wurde bei der Veranstaltung zur Ehrenrätin ernannt. Und auch Rebwiebermodder Bettina Kraus wird abgelöst, und zwar durch Carolin Henninger, die bislang in der Poppele-Jugend aktiv war.
Und Zunftmeister Stephan Glunk ernannte vier neue Mitglieder für den Hohen Rat der Zunft. Dagmar Glocker wird als neue Schellenhanselemodder aufgenommen. Marc Laporte-Hoffmann, Leiter der Hebelschule in der Südstadt, soll laut Glunk schwerpunktmäßig für den Internetauftritt der Zunft und die Mitgliederzeitschrift „De Poppele mont“ zuständig sein.
Philipp Gaiser sei als Informatiker künftig für Mitgliederverwaltung, Arbeitseinsätze und das Ticketing-System zuständig. Und Florian Stein, Geschäftsführer der Juweliergeschäfte Stein und Limbrock, soll das Marketing übernehmen und viele Sponsoren an Land ziehen.
Ein besonderes Geschenk bekam schließlich der frühere Oberbürgermeister Friedhelm „Mek“ Möhrle. Zum Jubiläum 125 Jahre Stadtrechtsverleihung an Singen habe man im Archiv gewühlt, sagte Glunk. Dabei habe man einen Film von einem Ausflug der Poppele mit dem Möhrle nach Bräunlingen gefunden. Und daraus wurde ein Bild für das frühere Stadtoberhaupt vergrößert. Es zeigt Möhrle, inzwischen 90 Jahre alt, als dynamischen Fußballspieler.


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