Ausflug der Hallenböcke 2007

Wie immer, wenn Engel reisen, lachte auch am 07.10.07 die Sonne vom strahlend blauen Himmel, als sich eine Hallenkuh, 18 Hallenböcke und 10 Partnerinnen selbiger zu ihrem nicht regelmäßig stattfindenden und von Hans Willam gut organisierten Ausflug trafen. Bevor wir uns in den Bus begaben, nahmen wir zur Anregung des Kreislaufes bei Joachim Holzinger ein Glas Sekt samt Brezel zu uns. Der Bus brachte uns dann nach Stockach, wo die dortige Zimmerergilde ihr traditionelles Herbstfest feierte. Bei Blasmusik, Bier und deftigen Schlachtfestspezialitäten verbrachten wir zwei tolle unterhaltsame Stunden. Weiter ging die Fahrt dann zu unserem eigentlichen Ziel, dem Apfelbähnle in Lippertsreute. Der Hof des Betreibers lag zwar nicht direkt am A... der Welt, aber bei genauerem Hinsehen konnte man ihn von dort aus erkennen. In enge, unbequeme Obstkisten gepfercht und von einem Traktor über holprige, staubige Feldwege gezogen, führte uns die Fahrt vorbei an herrlichen Obstbäumen, die voll behangen mit bestem Tafelobst die Teilnehmer dieses Unternehmens anlachten. Getreu dem Werbeslogan „Nur gucken, nicht anfassen“ schaffte es der doch etwas zum Geiz neigende Landmann die Münder der doch schon leicht genervten und durchgeschüttelten Ausflüglern wässrig zu machen, ohne ihnen auch nur den kleinsten Schnitz des appetitlichen Obstes zu kredenzen. Stattdessen mussten wir uns immer und immer wieder Witze anhören, die man sich schon früher nach der Mammutjagd erzählte.

Ferner versuchte der gute Mann den beteiligten Personen klar zur machen, dass alle landwirtschaftlichen Produkte, die nicht von seinen Hof stammen, ungesund, qualitativ minderwertig, verfälscht, gepanscht, zu teuer und für den Verzehr überhaupt nicht geeignet sind.  Nur die in seinem Hofladen dargebotenen Waren seien kerngesund, hochwertig, von bester Qualität und leider viel zu billig, so dass er nur vom Drauflegen überleben könne. Nach anderthalb Stunden hatte das Durchschütteln in den engen Obstkisten endlich ein Ende und man freute sich auf das in der umgebauten Scheune wartende Essen mit Nudelsuppe und Vesperteller. Beim Betrachten des Vespertellers sah man doch einige Blicke, die sich fragten, wie dünn man doch Bier-, Schwarz-, Leber- und Bratwurst, Schwartenmagen, Schinken und Käse aufschneiden kann, ohne sich die Finger zu verletzen. Wie die einzelnen Wurtsorten geschmacklich waren, konnte man anhand der Minirationen leider nicht feststellen. Sehr gut war die Nudelsuppe, das Brot, das Griebenschmalz, der Apfelsaft, der Williams Christ Schnaps, das dunkle Bier und das Weinschorle. Nachdem sich einige der mitgegangenen Damen im Hofladen mit Rapsöl von der Baar, Äpfeln vom Deggenhausertal, Schnaps und Griebenschmalz vom Nachbarhof und Butter vom Allgäuer Bergbauern versorgt hatten, begab man sich wieder auf die Heimfahrt. An den Unterhaltungen im Bus merkte man, dass dieser nicht ganz alltägliche Ausflug in den Reihen der Teilnehmer noch lange für Gesprächsstoff sorgen würde.

Für diesen voll gelungenen Ausflug der etwas anderen Art möchte ich mich im Namen aller begeisterten Teilnehmer noch einmal ganz herzlich bei Hans Willam bedanken. Zu überlegen wäre, ob man unserem Hans nicht den Titel „Hallenbockausflugsorganisator“ auf Lebzeit verleihen sollte...

Dieter Wüst


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Stand: 18. September 2013